Lehrveranstaltungen
– Kommentierung
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Sommersemester 2019
[Universität Bamberg, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Hauptseminar, 2 SWS]
Chinabilder im neuzeitlichen Europa
In der Zeit zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert rückte China immer stärker in den Fokus des europäischen Interesses. Zunächst stand dabei die Missionierung im Vordergrund, danach der Handel mit China, doch mit der Zunahme von Informationen über China in Reise-, Missions- und sonstigen Berichten setzten sich die Europäer zunehmend mit Fragen wie der chinesischen Gesellschaftsordnung, der Rolle des Kaisers und derjenigen seiner Beamten sowie nach den wirtschaftlichen Grundlagen dieses riesigen Reiches auseinander. Wo Bilder geschaffen und rezipiert werden, entstehen jedoch stets auch Zerrbilder, die vor allem Aufschluss geben über die politische und kulturelle Situation, aus der heraus sie entstanden. Zum Teil verselbständigen sich solche Bilder so, dass sie ein Eigenleben annehmen, wie sich dieses etwa in europäischen Fürstenhäusern als „Chinoiserie“ niedergeschlagen hat.
Im Seminar geht es darum, schwerpunktmäßig Aspekte von China, zu denen in Europa solche Bilder entstanden, in den Blick zu nehmen und sowohl deren Ursprünge als auch deren Auswirkungen im europäischen Diskurs zu verfolgen.
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Sommersemester 2018
[Universität Bamberg, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Hauptseminar, 2 SWS]
China und Europa in der frühen Neuzeit, mit Schwerpunkt auf dem Wissens- und Kulturtransfer
Handelsinteresse, Forscherdrang und Missionierungswille waren zentrale Motivationen, die Europäer zu Beginn des 16. Jhs. auf den Weg nach China brachten. Die Kunde, die diese frühen Fernreisenden nach Europa brachten, wirkte sich wiederum nachhaltig auf die Europäer aus. Insbesondere durch umfangreiche Übersetzertätigkeit jesuitischer Missionare lernten die Chinesen einerseits viel über die Wissenschaft und Technik der Europäer, andererseits erfuhren europäische Gelehrte erstmals von den chinesischen Bräuchen sowie vom chinesischen Kaisertum. Der nunmehr einsetzende Wissens- und Kulturaustausch führte jedoch auch zu Missverständnissen, und mit den zunehmenden Missionierungsversuchen zeigte sich bald auch eine gewisse Unvereinbarkeit christlicher und konfuzianischer Werte.
Gestützt auf die Analyse und Interpretation historisch relevanter Quellen (Abhandlungen, Dekrete, Briefe, Tagebücher, aber auch Karten, etc.) werden im Kurs die unterschiedlichen Etappen und Aspekte in der Begegnung zwischen China und Europa zwischen dem Beginn des 16. und dem Ende des 18. Jhs. herausgearbeitet.
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Sommersemester 2010
[Universität Würzburg, Grundsstudium/Proseminar, 2 SWS]
City and Court in Tang and Song China
Four cities which all served as capitals during the time focused here will be examined in this seminar: Chang’an, Luoyang, Kaifeng and Hangzhou. Apart from looking at various aspects of the infrastructure of these cities when they were metropolises we shall approach the relationship between city and court from the beginning of the Tang (618–960) to the end of the Song (960–1279) dynasties. How did the city evolve from its role as a supplier of the court to a city in its own right, a city mainly or at least primarily for the citizens themselves? How did the function of a city change once it was elected as the new capital, and how did it develop after encountering a crisis, as Chang’an did after the Huang Chao uprising or Kaifeng did after the Dschurdschens had taken the Northern part of what was before the Northern part of the Chinese empire? What happened to a city which was never designed to become a capital once the emperor had decided to change its status from a “provisory halt” to an imperial capital? These and many other questions will be treated in this course, which will be based on both primary and secondary sources as well as on many maps and charts.
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November 2008
[Volkshochschule Coburg, 3511IT01, Außenstelle Itzgrund, Bürgerhaus Gossenberg, 4 Doppelstunden]
Chinesische Schrift und Kultur — Lesen und Schreiben — auf chinesisch!
Kann man als Deutscher das Schreiben und vor allem das Wiedererkennen von Schriftzeichen so einfach lernen? Steckt ein System dahinter, und wie lernen junge Chinesen, ihre Schrift zu beherrschen? Wie hat sich die chinesische Schrift entwickelt und wie kommt es, dass Japaner und Koreaner die chinesischen Zeichen so einfach in ihr eigenes Schriftsystem integrieren können? Auf diese und viele andere Fragen wird in diesem Kurs eine Antwort gegeben. Auf vergnügliche Weise werden Sie dabei lernen, wie man Zeichen schreibt und ausspricht und wie man sie sich leichter einprägt. Jeder Teilnehmer wird auch einen chinesischen Namen erhalten und lernen, wie man diesen schreibt.
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SS 2008
[Universität Freiburg, Grundsstudium/Proseminar, 2 SWS]
Ein dunkles Kapitel chinesischer Geschichte: Opium und die Folgen
Opiumhandel, Opiumsucht, Opiumkrieg – Termini wie diese verdüstern die Zeit der späten Qing und der jungen Republik China. Wie war die innere Situation Chinas, als immer mehr Menschen dem Opium verfielen? Welche Interessen verfolgten dabei ausländische Mächte? Wer waren die Drahtzieher des Geschehens? Im Proseminar wird das Thema "Opium" aus verschiedenen Aspekten beleuchtet und in seine kultur- und sozialgeschichtlichen Zusammenhänge eingebettet. Ein Ordner mit Referatvorschlägen und Materialien für die Teilnehmer steht vom Beginn des Sommersemesters 2008 an zur Verfügung.
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SS 2008
[Universität Freiburg, Grundstudium/Übung, 2 SWS]
Klassisch Chinesisch III
Aufbauend auf den Kursen Klassisch Chinesisch I und II wird das zuvor systematisch Gelernte nunmehr bei der Lektüre von Originaltexten aus der klassischen Zeit erprobt und vertieft werden. Ausgehend von der Textlektüre werden dabei grammatische Probleme besprochen und in einen größeren Kontext gestellt werden. Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs ist der erfolgreiche Abschluß von Chinesisch Klassisch II.
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SS 2008
[Universität Freiburg, Grund- und Hauptstudium/Übung, 1 SWS]
Logische Satzverknüpfungen in klassischen und nachklassischen Texten
In dieser Übung stehen nicht Texte, sondern grammatische Zusammenhänge im Mittelpunkt. Logische Satzverknüpfungen, wie etwa kausale, temporale, konzessive Satzgefüge, die entweder durch Partikel markiert sind oder aber aus der Satzlogik erschlossen werden müssen, werden anhand von Stellen aus der klassischen und nachklassischen Literatur übersetzt und besprochen. Die Übung ist ergänzend zum Kurs Klassisch Chinesisch III gedacht, aber auch zu empfehlen für Studierende im Hauptstudium, die ihre Kenntnisse im Klassischen Chinesischen auffrischen oder vertiefen möchten.
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SS 2008
[Universität Freiburg, Hauptstudium/Hauptseminar, 2 SWS]
Riten, Etikette, moralische Instanz – Facetten von li 禮 in frühen Texten
Dem Wort li kommt in frühen chinesischen Texten überragende Bedeutung zu. Es steht im Zentrum der sogen. "Ritenklassiker"; in philosophischen Schriften wird die Frage nach der Funktion von li kontrovers behandelt. Je nach Kontext scheint dabei eine andere Übersetzung des Wortes erforderlich. Im Seminar werden wir uns sowohl auf der Basis von Originalquellen als auch unter Heranziehung vorhandener Übersetzungen mit den Facetten des li-Begriffs und seinem sozio-kulturellen Hintergrund befassen.
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SS 2008
[Universität Freiburg, Hauptstudium/Hauptseminar, 2 SWS]
Geschichtsschreibung und Exegese in der Han-Zeit: das Shiji
Das Shiji, "Aufzeichnungen des Schreibers", fertiggestellt um 90 v. Chr. von Sima Qian, ist nicht nur der früheste Entwurf einer chinesischen Universalgeschichte, sondern es ist zugleich ein literarisches Meisterwerk. Vor allem aber will sich das Shiji, wie Aussagen im Werk selbst zu erkennen geben, als Exegese, d.h als ein auslegendes und deutendes Werk, verstanden wissen, wodurch es sich in die Kanonisierungsbestrebungen der Han-Zeit einreihen läßt. Im Seminar werden wir - vor allem unter diesem Blickwinkel - ausgewählte Texte aus dem Shiji lesen und besprechen.
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SS 2005 [Universität
Hamburg, 10.337, Hauptstudium/Seminar, 2 SWS]
Die "Lieder” und deren Bedeutung in der frühen chinesischen Literatur
Wohl kein Werk hat in der chinesischen Gelehrtentradition größere Aufmerksamkeit erfahren als das Shijing, der "Kanon der Lieder“. So sind in den "Gesprächen“ des Konfuzius etliche Aussagen überliefert, die auf eine Einbeziehung der "Lieder“ in seine Lehre schließen lassen. So soll der Meister seinen Schülern ausdrücklich empfohlen haben, die "Lieder“ zu lernen. Wer dies nicht tue, soll er ebenfalls geäußert haben, sei doch wie einer, der "mit dem Gesicht zur Wand“ stehe.
Im selben Maße, in dem das Shijing in der späteren Rezeption Wertschätzung erfahren hat, wurden die 305 Lieder des Kanons allerdings auch ganz unterschiedlich interpretiert. Es lassen sich mindestens vier große Exegesetraditionen unterscheiden, in deren Tradition zahlreiche Werke stehen, die ihrerseits ganz unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen. Anspielungen an die "Lieder“ oder explizite Zitate findet man in überlieferten Texten früher Diplomatenrhetorik ebenso wie in Traktaten der Nachfolger des Konfuzius und denen konkurrierender Schulen, in frühen lexikographischen und enzyklopädischen Schriften, in der hanzeitlichen Kommentarliteratur, in der Geschichtsschreibung und natürlich in der Dichtung. Welche jeweilige Funktion die Anspielungen und Zitate aus dem Shijing in diesen unterschiedlichen Schriftgattungen haben, werden wir uns im Laufe des Seminars an ausgewählten Beispielen näher ansehen.
Begleitend zu diesem Seminar werde ich Textmaterialien zusammenstellen, die als Grundlage für das Unterrichtsgespräch gedacht sind. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erwarte ich neben regelmäßiger Teilnahme und vorbereitender Lektüre der Textmaterialien die Übernahme einer schriftlichen Arbeit, deren Aufgabe darin bestehen wird, einen der im Unterricht besprochenen Texte vertiefend auf dessen Beziehung zum Shijing hin zu untersuchen.
Voraussetzung für die Teilnahme an dem Seminar ist die erfolgreiche Teilnahme am Klassisch-Kurs im Grundstudium.
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SS 2004 [Universität
Hamburg, Religionswissenschaftliches Seminar 01.782, Grundstudium/Lektürekurs / 07.07.2004]
"Rückbinden" oder "Sorgsames Beachten"? — Bemerkungen zum "Religiösen" im frühen philosophischen Diskurs in China
Vertretungsstunde im Kurs „Konfuzianismus und Daoismus in China", geleitet von Dr. Monika Gänßbauer
Ausgehend von unterschiedlichen Definitionen dessen, was unter "religiös" zu verstehen sei, wird in dieser Stunde nochmals ein Bogen zurück zu frühen philosophischen Texten geschlagen, in denen Aussagen, die sich einem "daoistischen" sowie einem "konfuzianischen" Lager zuschlagen lassen, kontrovers disku-tiert werden. Im Zentrum der Stunde stehen dabei bestimmte philosophisch-ethische Schlüsselworte die von beiden Lagern gemeinsam verwendet werden, wobei der entscheidende Unterschied in der jeweiligen Definition bzw. Bewertung dieser Schlüsselworte liegt.
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SS 2003 [Fachhochschule
Konstanz, FB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Studiengang Angewandte
Weltwirtschaftssprachen - Chinesisch und Indonesisch, Blockseminar: 15.
- 18. Juli 2003]
Landeskunde
ostasiatischer Raum: Hongkong und Taiwan
Zwei Inseln stehen im Mittelpunkt dieses Blockseminars: das kleine Hongkong,
das bis zum 30. Juni 1997 Kronkolonie der Briten war und nun den Status
einer Sonderverwaltungsregion der VR China genießt, und das weit
größere - doch im Vergleich zum chinesischen Festland doch
recht kleine - Taiwan, das nach dem Ende des zweiten Weltkriegs zum
Rückzugsort der Gefolgsleute von Jiang Jieshi ("Tschiang Kai-shek")
wurde, der von dort aus den Anspruch erhob, die rechtmäßige
Regierung Chinas zu vertreten. Beide Inseln stehen somit in einem recht
komplizierten Verhältnis zu Festland-China. Eine genauere Kenntnis
der besonderen geographisch-topographischen Gegebenheiten und der Geschichte
Hongkongs und Taiwans ist somit eine wichtige Voraussetzung für
das Verständnis der aktuellen wirtschaftlichen. politischen und
kulturellen Entwicklungen nicht nur in diesen beiden Regionen, sonderm
im gesamten Raum, den der Begriff „Greater China" umfaßt.
Für
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Blockseminar habe ich
Literaturhinweise und Internet-Links zusammengestellt. Bitte nutzen
Sie diese Recherchehilfen bei der Bearbeitung der von Ihnen ausgewählten
Referatthemen.
Die Referate
sollen eine Länge von zwanzig Minuten haben. Bereiten Sie bitte
Begleitunterlagen (Handout) für alle (einschl. Gliederung, Materialien
und Literaturnachweisen 3-5 Seiten) vor und schicken Sie diese nach
Möglichkeit bis zum 7. Juli vorab per Attachment an meine Email-Adresse
DSchaab-Hanke@t-online.de.
Sollten Sie weitere Fragen haben, setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung.
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WS 2002/2003
[Universität Hamburg 10.323, Hauptstudium/Übung, 2 SWS]
Lektüre
hanzeitlicher Texte
Im Mittelpunkt dieser Übung wird die Lektüre von Philosophenbiographien
in der ersten chinesischen Universalgeschichte, dem Shiji,
stehen. Ausgangspunkt dabei wird ein Traktat von Sima Tan, dem Vater
von Sima Qian, sein, in dem er Stärken und Schwächen der sechs großen
philosophischen Schulen gegeneinander abwägt. Danach lesen wir mehrere
der Biographien, die Sima Qian den Vertretern jener verschiedenen Schulrichtungen
gewidmet hat.Neben der Übersetzung der Texte und der Klärung grammatischer
Fragen wird dabei immer wieder die Frage danach gestellt werden, auf
welche Quellen sich Sima Qian, der als der Begründer des Genres der
„Biographie" in China gilt, bei seinen Personenbeschreibungen gestützt
haben mag. Zur Klärung einiger dieser Fragen werden sowohl frühe Kommentare
als auch neuere Untersuchungen zum Shiji herangezogen und der
Umgang mit diesen und anderen wichtigen Hilfsmitteln geübt werden.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung ist der erfolgreiche Abschluß
des Klassischkurses. Von den Teilnehmern erwarte ich regelmäßige aktive
Teilnahme und gründliche Vorbereitung der Texte und der dazugehörigen
Fragen. Wer Zeit und Lust hat, kann sich schon jetzt mit dem ersten
Text beschäftigen. Eine Kopiervorlage ist im Geschäftszimmer deponiert.
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SS 2002 [Universität
Hamburg 10.311, Grundstudium/Proseminar, 4 SWS]
Einführung
ins Klassische und Literarische Chinesisch II
Der Kurs bildet die Fortsetzung der im Wintersemester durchgeführten
Veranstaltung Klassisch I und baut methodisch auf dieser auf. Während
im ersten Semester die Grundbausteine, aus denen sich ein grammatisch
vollständi-ger Satz zusammensetzen kann, betrachtet wurden, wenden wir
uns im zweiten Semester komplizierteren Sätzen und deren logischer Verknüpfung
zu. Neben der weiteren Erarbeitung einer funktionalen Grammatik des
Klassischen Chinesisch, zu der ich - wie schon im ersten Semester -
Arbeitsblätter erstellen werde, haben wir uns nun mehr und mehr auch
den Grenzen zwischen Grammatik und Semantik zuzuwenden. Darüber hinaus
hoffe ich, im zweiten Semester neben der Erörtertung grammatischer Fragen
mehr Zeit für die Besprechung der Textgattungen zu finden, zu denen
wir Ausschnitte lesen werden.
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WS 2001/2002
[Universität Hamburg 10.311, Grundstudium/Proseminar, 4 SWS]
Einführung
ins Klassische und Literarische Chinesisch I
„Klassisches Chinesisch" bezeichnet die Form der chinesischen
Sprache, wie sie im chinesischen Sprachraum zwischen dem 5. und 3. Jh.
v. Chr. gesprochen und niedergeschrieben wurde. Aus ihr entwickelten
sich seit der Han-Zeit (2. Jh. v. - 2. Jh. n.Chr.) literarische Stile
heraus, die von der gesprochenen Sprache zum Teil erheblich abwichen.
Die Kenntnis des Klassischen Chinesischen bildet die Grundlage für
den Zugang zu der reichen literarischen, historischen und philosophischen
Schriftkultur, die von der Gebildetenschicht bis zum Beginn des 20.
Jhs. übermittelt und fortgesetzt wurde.
Im ersten Teil des auf zwei Semester angelegten Einführungskurses
werden die Grundbausteine klassischer Grammatik betrachtet – Stellungsgesetze
und Funktionswörter stehen dabei im Vordergrund. Terminologisch
basiert der Kurs weitgehend auf dem von Ulrich Unger in seiner Einführung
in das Klassische Chinesisch (Wiesbaden 1985) verwendeten System.
Da die bereits seit langem angekündigte überarbeitete Neuauflage
des Buches bislang noch nicht erschienen ist, werde ich den Unterricht
auf der Basis eigener Übungsblätter abhalten, die die Teilnehmer
jeweils vor Beginn jeder neuen Unterrichtseinheit sukzessive erhalten
werden.
Wer sich bereits vor Beginn des Kurses einen Überblick über
die wichtigsten grammatischen Strukturen des Klassischen Chinesischen
verschaffen möchte, dem sei empfohlen:
Pulleyblank, Edwin G.: Outline of Classical Chinese Grammar.
Vancouver 1995.
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SS 2001 [National Taiwan University,
sinologische Abteilung (臺灣大學中國文學系),
2 SWS]
Liang Han shilun
ji qi pinglun: Lun Qin de xingwang <
兩漢史論及其評論 : 論秦的興亡
[Geschichtsdiskussionen in der Han-Zeit: Erörterungen über den Aufstieg
und Untergang von Qin]
<課程綱要
[Gesamtkonzept der Unterrichtseinheiten]
(1) 與
(2)
陸賈辯秦的興亡
(3) 與
(4) 賈誼《過秦論》
(5) 與
(6) 太史公評論秦的興亡
(7) 揚雄《劇秦美新》
(8) 班彪《王命論》
(9) 與
(10) 班固批評司馬遷,司馬相如,揚雄對於秦的興亡的觀念
主要參考資料
:
徐復觀
: 兩漢思想史
. 台北
, 學生書局
( 1971, 三版
1992) .
周虍林
: 司馬遷與其史學
. 台北
, 文史哲
( 1991) .
杜維運
: 中國史學史
, 第一冊
. 台北
, 三民書局
( 1993, 再版
1998).
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WS 2000/2001
[Universität Hamburg 10.324, Hauptstudium/Seminar, 2 SWS]
Quellen
zur Stadtkultur der Song-Zeit
Anders als in den auf die Tang-Zeit bezogenen Quellen, deren Fokus fast
ausschließlich auf dem höfischen Bereich liegt, erfahren wir aus songzeitlichen
Quellen, insbesondere dem für diese Epoche berühmten Genre der „Pinselaufzeichnungen"
biji, viel über das Leben und Treiben in den Städten, über
Handwerk, Architektur, Feste oder auch das Theater in den Hauptstädten
der Nördlichen (960-1126) und Südlichen (1127-1279) Song-Dynastien.
Wir werden im Kurs mehrere Werke dieser und anderer Gattungen kennenlernen.
Ergänzend dazu soll in jeder Stunde ein anderer Aspekt songzeitlicher
Stadtkultur besprochen werden.
Von den Teilnehmern erwarte ich regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung
auf die Textarbeit sowie die Übernahme eines Referats (ca. 30 min.).
Themen können ab Ende September mit mir abgesprochen werden.
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WS 2000/2001
[Universität Hamburg 10.323, Hauptstudium/Übung, 2 SWS]
Lektüre
hanzeitlicher Texte: Shiji und Lunheng
Das Shiji ist der früheste Entwurf einer Universalgeschichte.
Sima Qian beendete das Werk um 90 v.Chr.. Das Lunheng ist ein
philosophisches Werk, verfaßt von Wang Chong um 80 n.Chr.. Aus beiden
Werken sollen Ausschnitte gelesen und auf diese Weise der Umgang mit
hanzeitlichen Texten geübt werden. Da beide Werke zugleich Meilensteine
in der Geistesgeschichte der Han-Zeit darstellen, möchte ich mehrere
Aspekte im Denken Sima Qians und Wang Chongs begleitend zur Lektüre
behandeln.
Von den Teilnehmern erwarte ich regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung
auf die Textarbeit. Wer sich schon in den Semesterferien ein wenig „einlesen"
möchte, kann sich bei mir ab Ende September eine „Leseprobe" abholen.
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SS 2000 [Universität
Hamburg 10.311, Grundstudium/Proseminar, 4 SWS]
Einführung
ins Klassische und Literarische Chinesisch II
Der Kurs bildet die Fortsetzung der im Wintersemester durchgeführten
Veranstaltung Klassisch I und baut methodisch auf dieser auf. Während
im ersten Semester die Grundbausteine, aus denen sich ein grammatisch
vollständiger Satz zusammensetzen kann, betrachtet wurden, wenden wir
uns im zweiten Semester komplizierteren Sätzen und deren logischer Verknüpfung
zu. Neben der weiteren Erarbeitung einer funktionalen Grammatik des
Klassischen Chinesisch, zu der ich - wie schon im ersten Semester -
Arbeitsblätter erstellen werde, haben wir uns nun mehr und mehr auch
den Grenzen zwischen Grammatik und Semantik zuzuwenden. Darüber hinaus
hoffe ich, im zweiten Semester neben der Erörtertung grammatischer Fragen
mehr Zeit für die Besprechung der Textgattungen zu finden, zu denen
wir Ausschnitte lesen werden. Da ergänzend zu meinem Kurs auch ein Tutoriat
geplant ist, bitte ich Sie, sich die für diesen Ergänzungskurs angesetzten
Zeiten, sobald Sie einen Hinweis darauf am Schwarzen Brett finden, zu
notieren und in Ihren Stundenplan aufzunehmen. Außerdem möchte ich alle
Teilnehmer meines Kurses nochmals ermuntern, das für den 28. März angesetzte
Blockseminar (11:00-14:00, Raum 772), in dem der Stoff des ersten Semesters
zusammenfassend durchgesprochen wird und das durchaus nicht nur als
Vorbereitung für die Wiederholungsklausur gedacht ist, zu besuchen.
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WS 1999/2000
[Universität Hamburg 10.311, Grundstudium/Proseminar, 4 SWS]
Einführung
ins Klassische und Literarische Chinesisch I
„Klassisches Chinesisch" bezeichnet die Form der chinesischen Sprache,
wie sie im chinesischen Sprachraum zwi-schen dem 5. und 3. Jh. v. Chr.
gesprochen und niedergeschrieben wurde. Aus ihr entwickelten sich seit
der Han-Zeit (2. Jh. v. - 2. Jh. n.Chr.) literarische Stile heraus,
die von der gesprochenen Sprache zum Teil erheblich abwichen. Die Kenntnis
des Klassischen Chinesisch bildet die Grundlage für den Zugang zu der
reichen literarischen, historischen und philosophischen Schriftkultur,
die von der Gebildetenschicht bis zum Beginn des 20. Jhs. übermittelt
und fortgesetzt wurde. Wer daher meint, das Klassische Chinesische sei
etwas, was man nach einem zweisemestrigen „Intermezzo" ablegen und getrost
wieder vergessen könne, der wird sich noch wundern, wie stark Inhalte
und Strukturen der an das Denken jener Zeit geknüpften Sprache auch
im heutigen China noch verwurzelt sind.
Im ersten Teil des auf zwei Semester angelegten Einführungskurses werden
die Grundbausteine klassischer Grammatik betrachtet – Stellungsgesetze
und Funktionswörter stehen dabei im Vordergrund. Terminologisch basiert
der Kurs weitgehend auf dem von Ulrich Unger in seiner Einführung
in das Klassische Chinesisch (Wiesbaden 1985) verwendeten System.
Da die ursprünglich für dieses Jahr angekündigte überarbeitete Neuauflage
des Buches bislang noch nicht erschienen ist, werde ich eigene Übungsblätter
zur Grundlage des Unterrichts machen, die im Laufe des Kurses an die
Teilnehmer ausgegeben werden.
Denjenigen, die sich einen Überblick über die wichtigsten grammatischen
Strukturen des Klassischen Chinesischen verschaffen möchten, sei folgendes
Buch empfohlen:
Pulleyblank, Edwin G.: Outline of Classical Chinese Grammar.
Vancouver 1995.
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SS 1999 [Universität
Hamburg 10.312, Grundstudium/Proseminar, 2 SWS]
Einführung
in die altchinesische Philosophie II: Lüshi Chunqiu und Huainanzi
Zwei philosophische Werke werden in diesem Kurs näher betrachtet:
Der Titel des ersten lautet: „Frühling und Herbst des Herrn
Lü", entstanden um 239 v.Chr. und zugeschrieben einem gewissen
Lü Buwei, dem der Geschichtsschreiber Sima Qian in dessen Biographie
süffisant unterstellt, er sei der leibliche Vater des Qin-Kaisers
Shi Huang gewesen. Der Name des zweiten ist: „Der Meister von
Huainan", entstanden am Hof Liu Ans, des Königs von Huainan,
um 130 v.Chr. Liu An soll das unter seinem Patronat kompilierte Werk
seinem Onkel, Kaiser Wu, angeboten haben. Für das Verständnis
beider Werke bildet die Teilnahme an der im WS gegebenen Einführung
in die Staatsphilosophie der Vor-Qin-Zeit eine gute Basis; sie wird
jedoch nicht vorausgesetzt. Synkretistische Ansätze, enzyklopädischer
Entwurf, mögliche politische Ambitionen - dies sind nur einige
der Themen, denen wir uns im Verlauf des Kurses bei der vergleichenden
Betrachtung beider Werke zuwenden werden.
Bis zum Beginn des Semesters wird ein Reader mit Materialien zu beiden
Werken vorbereitet sein. Die Teilnehmer werden gebeten, diese Texte
gründlich zu lesen, damit eine gemeinsame Basis für das Unterrichtsgespräch
gegeben ist. Voraussetzung für den Schein ist neben der regelmäßigen
aktiven Teilnahme am Unterricht die Übernahme eines Referats sowie
dessen schriftliche Ausarbeitung. Vorschläge für Referatthemen
werden von mir in der ersten Stunde ausgegeben.
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SS 1999 [Universität
Hamburg 10.311, Grundstudium/Proseminar, 4 SWS]
Einführung
ins Klassische und Literarische Chinesisch II
Der Kurs bildet die Fortsetzung des Wintersemester-Kurses und setzt
damit die Beherrschung des Lehrstoffs der Lektionen 1-30 des Lehrgangs
von Ulrich Unger (Einführung in das Klassische Chinesisch)
voraus. Nach der Beschäftigung mit Wortklassen, nominalen und verbalen
Syntagmen sowie einfacheren Satzgefügen wenden wir uns nun komplexeren
syntaktischen Strukturen zu. Anhand ausgewählter Texte aus den
Unger-Lektionen 31-100 sowie weiterer Texte werden wir schwerpunktmäßig
wichtige grammatische Strukturen analysieren und beschreiben.
Wie bereits im letzten Semester wird Frau Kirchberger zusätzlich
zum Proseminar ein Tutoriat anbieten, bei dem diesmal das eigenständige
Erarbeiten kleiner Textprojekte samt deren kulturellem Kontext im Vordergrund
stehen wird. Da das Tutoriat eine wichtige Ergänzung zum Grammatikkurs
bildet, empfehle ich den Teilnehmern dringend, dieses gekoppelte Angebot
auch wahrzunehmen.
Die im Kurs benötigten Materialien werden voraussichtlich nicht
bereits zu Semesterbeginn en bloc zur Verfügung stehen, sondern
sukzessive an die Teilnehmer ausgegeben werden. Voraussetzung für
den Schein sind neben dem Bestehen der Klausur sowohl kontinuierliche
Präsenz als auch die regelmäßige Bearbeitung der Hausaufgaben.
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WS 1998/1999
[Universität Hamburg 10.312, Grundstudium/Proseminar, 2 SWS]
Einführung
in die altchinesische Philosophie I
Das Proseminar soll einen ersten Zugang zu Inhalten und Argumentationsweisen
in der frühen chinesischen Philosophie, angefangen mit der Lehre
des Konfuzius bis zu der des Legalisten Han Feizi, vermitteln. Dabei
wird der Schwerpunkt des Unterrichts auf staats- und rechtsphilosophischen
Fragestellungen liegen, da gerade die Suche nach ethischen und politischen
Normen eine zentrale Herausforderung für die Vertreter verschiedener
gedanklicher Strömungen darstellte, in einer Phase, in der sich
allmählich die Idee eines geistig und politisch geeinten Kaiserreichs
herauskristallisierte.
Die Teilnehmer werden gebeten, sich bei der Vorbesprechung am 21.10.
ein Thema aus der bis dahin vorliegenden Referateliste auszuwählen.
Im Handapparat steht ein Ordner mit ausgewählten Texten der im
Unterricht behandelten Philosophen. Die Lektüre dieser Materialien
begleitend zum Unterricht wird von mir als Vorbereitung vorausgesetzt,
ebenso wie die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen. Daher
bitte ich Sie, sich die Materialien zu kopieren und schon mal mit dem
Lesen zu beginnen.
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WS 1998/1999
[Universität Hamburg 10.311, Grundstudium/Proseminar, 4 SWS]
Einführung
ins Klassische und Literarische Chinesisch I
„Klassisches Chinesisch" bezeichnet die Form der chinesischen
Sprache, wie sie im 5. bis 3. Jh. v. Chr. gesprochen und niedergeschrieben
wurde. Aus ihr entwickelten sich seit der Han-Zeit (2. Jh. v. - 2. Jh.
n.Chr.) literarische Stile heraus, die von der gesprochenen Sprache
zum Teil erheblich abwichen.
Die Einführung ins „Klassische und Literarische Chinesisch"
bildet die Grundlage für den Zugang zu der reichen literarischen,
historischen und philosophischen Schriftkultur, die von der Gebildetenschicht
bis zum Beginn des 20. Jhs. übermittelt und fortgesetzt wurde.
Dem Kurs werden die von Ulrich Unger in seiner „Einführung
in das Klassische Chinesisch" (Wiesbaden 1985) vermittelte Grammatik
sowie die von ihm verwendeten Textbeispiele zugrundegelegt. Wir werden
pro Sitzung eine Stunde lang „straffen" Grammatikunterricht
machen, zu dem ich eigene Lehrmaterialien austeile, die auch Grundlage
der Klausur sind. Die verbleibende halbe Stunde wird lockerer gehalten
sein und sich mit Themen der traditionellen Literatur, Geschichte oder
Philosophie befassen, die sozusagen zum Grundwissen eines am alten China
interessierten Studenten gehören sollten.
Wer sich schon ein wenig mental auf den Kurs einstimmen möchte,
sei verwiesen auf die im Handapparat befindliche Kopiervorlage einer
um Materialien zur traditionellen Kultur Chinas ergänzten Zusammenstellung
des Unger-Lehrgangs, die Herr Professor Stumpfeldt zum WS 1993/94 angefertigt
hat.
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SS 1998 [Universität
Hamburg 10.337, Hauptstudium/Übung, 2 SWS]
Biographische
Literatur
Wer in seiner Magisterarbeit das Werk einer bestimmten Person behandelt,
wird nicht umhin können, einen biographischen Abschnitt über
diese Person zu verfassen. Doch wie schreibt man eine adäquate
Biographie, welche Quellen, welche Hilfsmittel zur Erschließung
biographischen Materials stehen zur Verfügung, welche Schwerpunkte
sind zu setzen? Diese und weitere Fragen sollen am Beispiel mehrerer
Personen aus der älteren und neueren Geschichte Chinas im Kurs behandelt werden.
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SS 1998 [Universität
Hamburg 10.309, Grundstudium/Proseminar, 2 SWS]
Einführung
in die Philosophie der Han-Zeit
„Der Streit um den Leitfaden" - unter diesem Thema soll Einblick
in hanzeitliches philosophisches Denken genommen werden. Die Suche nach
den Maßstäben staatlicher Ordnung und damit nach verbindlichen
Rechtsnormen war, wie im vorausgegangenen Kurs deutlich wurde, bereits
in der Philosophie der Vor-Qin-Zeit ein zentrales Anliegen. Auf die
Phase, in der die für einen Einheitsstaat notwendige Rechtsgrundlage
gedanklich vorbereitet wurde, folgt nun die der Bewährungsprobe:
Die theoretisch begründeten Konzepte müssen sich in der Praxis
bewähren, was nicht ohne heftige Auseinandersetzungen zwischen
den Vertretern verschiedener philosophisch-politischer Lager vonstatten
geht.
Begleitend zu diesem Kurs wird ein „Appetizer" mit Textexzerpten
und Literaturtips als Kopiervorlage zur Verfügung stehen. Grundlage
für den Schein sind die Übernahme einer Hausarbeit sowie die
erfolgreiche Teilnahme an einer Klausur am Ende des Semesters. Das Halten
von Referaten ist nicht verpflichtend, doch erwarte ich von den Teilnehmern
engagiertes Selbststudium und regelmäßige Teilnahme am Unterricht
sowie die Bereitschaft, zu gegebenen Fragestellungen kurzfristig einen
etwa fünfminütigen mündlichen Beitrag vorzubereiten.
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WS 1997/1998
[Universität Hamburg 10.355, Hauptstudium/Übung, 2 SWS]
Kompendien
für die Regierung (zhengshu)
Die Frage, wie der Staat gelenkt werden soll, von den grundlegenden
Werten bis hin zu Strategien für die Praxis, gehört zu den
am häufigsten gestellten in der chinesischen Geschichte. Die Antworten
darauf fallen dementsprechend zahlreich wie unterschiedlich aus. Angesichts
der seit früher Zeit in China zu beobachtenden Vorliebe dafür,
überlieferte Aussprüche und Schriften nach Kategorien zu ordnen,
nimmt es nicht wunder, daß über die Jahrhunderte hinweg nicht
nur zahlreiche Enzyklopädien mit auf die Regierungskunst bezogenen
Abteilungen entstanden, sondern darüber hinaus eigens zu diesem
Thema Fachenzyklopädien kompiliert wurden: die zhengshu.
Im Kurs werden verschiedene Typen von zhengshu anhand von Beispielen
vorgestellt, wobei allein schon angesichts des beträchtlichen Umfangs
mancher dieser Werke lediglich ein grober Überblick über die
in ihnen behandelten Themen möglich sein wird. Zugleich werden
die Teilnehmer jedoch einen Schlüssel zu dieser – so man
sie zu nutzen weiß – überaus interessanten Quellengattung
an die Hand bekommen.
Ergänzend zu diesem mehr strukturellen Vorgehen werden wir eine
kleine Schrift, „Erörterungen zum Regieren", Zhenglun,
verfaßt von Liu Yi ( 180-221), übersetzen und uns Gedanken
über deren philosophische Verankerung machen.
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WS 1997/1998
[Universität Hamburg 10.309, Grundstudium/Proseminar, 2 SWS]
Einführung
in die alte chinesische Philosophie
Dieses Proseminar soll in die altchinesische Philosophie von den Anfängen
bis zur Zeit der Reichseinigung durch die Qin im Jahre 221 v.Chr. einführen.
Dabei wird ein von den meisten Philosophiegeschichten etwas abweichender
Ansatz gewählt, indem wir nach einem Blick auf die Formationsphase
philosophischen Denkens in China mit Laozi beginnen, uns danach mit
der Lehre des Konfuzius und des Mozi beschäftigen werden und im
Anschluß daran die an diese Philosophen anknüpfenden Schulen
behandeln werden. Nach einem ersten Durchgang durch die philosophischen
Strömungen werden zu einigen zentralen Themen die Stellungnahmen
mehrerer Philosophen genauer betrachtet. Auf diese Weise läßt
sich ein differenzierteres Bild von den Details gewinnen, in denen sich
die einzelnen Schulen voneinander unterscheiden und um derentwillen
sie sich umso heftiger gegenseitig bekämpften.
Ab Mitte Oktober wird ein Ordner mit einer Auswahl von Texten als Kopiervorlage
im Handapparat bereitstehen. Da die vorbereitende Textlektüre als
Ausgangspunkt für den Unterricht verbindlich ist, werden die Teilnehmer
gebeten, sich die Materialien möglichst noch vor Beginn des Unterrichts
zu kopieren. Themen für Referate werden in der ersten Stunde am
27.10. ausgegeben.
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SS 1997 [Universität
Hamburg 10.334, Hauptstudium/Übung, 2 SWS]
Vorstellungen
von der Zeit in altchinesischen Texten
So abstrakt der Komplex „Zeit" von seinem Wesen her ist -
die erste Annäherung an das Thema wird auf ganz konkrete Weise
erfolgen: Betrachtet werden soll zunächst, wie man im alten China
mit der Zeit umging, welche Zählmethoden man anwandte, um Stunden,
Tage, Monate, Jahre und andere Zeiteinheiten festzuhalten. Im Anschluß
an die Besprechung von Chronologien, Kalendern und Almanachen wird uns
beschäftigen, welche Rolle die Zeitmessung als Herrschaftsinstrument
spielt. Auf dieser Grundlage erfolgt dann der Schritt zur Frage nach
verschiedenen Zeitauffassungen im alten China, zu deren Klärung
vorwiegend philosophische Texte herangezogen werden. Zu fast allen behandelten
Texten existieren bereits Übersetzungen, die einerseits die Lektüre
erleichtern, andererseits jeweils kritisch überprüft werden
müssen. Die für die Frage nach dem Zeitbegriff ausgewerteten
Texte sind auf die Han- und Vor-Han-Zeit eingegrenzt; zumindest die
Methoden der Zeitzählung sind allerdings weit über diesen
Zeitraum hinaus relevant und lassen sich teilweise selbst heute in chinesischen
Almanachen wiederfinden.
Empfohlene Lektüre zur Einstimmung:
Needham, Joseph: „Der Zeitbegriff im Orient", in: Needham,
J: Wissenschaftlicher Universalismus: Über Bedeutung und Besonderheit
der chinesischen Wissenschaft. Frankfurt: Suhrkamp Wissenschaft,
1977, 176-259. (deutsche Fassung des Artikels „Time and Knowledge
in China and the West", in: The Voices of Time, hg. von
Julius T. Fraser. New York 1966, 92-135.)
Fraser, Julius T.: Die Zeit: Auf den Spuren eines vertrauten und
doch fremden Phänomens. München: Deutscher Taschenbuchverlag,
1991.(Deutsche Fassung des Buches Time - the familiar stranger)
Sivin, Nathan: „Chinese Conceptions of Time", in: Science
in Ancient China: Researches and Reflections. Aldershot/ New Hampshire
1995, 82-92.
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SS 1997 [Universität
Hamburg 10.309, Grundstudium/Proseminar, 2 SWS]
Paradiesbeschreibungen
in der chinesischen Literatur
Wie überall auf der Welt haben sich auch in China über die
Jahrhunderte hinweg unterschiedlichste Vorstellungen vom Paradies und
von Paradiesen entwickelt: Man dachte sie sich auf Inseln, in Höhlen
unter der Erde, im Himmel oder auch auf dem Mond gelegen. Wir werden
uns mit mehreren unterschiedlichen Typen von Paradiesen eingehender
beschäftigen, die ihnen zugrundeliegenden philosophischen Konzepte
untersuchen und einige literarische Genres, in denen bevorzugt Paradiesmotive
verwendet werden, behandeln. Die zeitlich spätesten Quellen, die
in die Untersuchung einbezogen werden sollen, stammen aus der Tang-Zeit.
Empfohlene Lektüre zur Einführung:
Bauer, Wolfgang: China und die Hoffnung auf Glück: Paradiese,
Utopien, Idealvorstellungen in der Geistesgeschichte Chinas. München
1974.
Loewe, Michael: Ways to Paradise: The Chinese Quest for Immortality.
London 1979.
Schmidt-Glintzer, Helwig: Geschichte der chinesischen Literatur.
München 1990.
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WS 1996/1997
[Universität Hamburg 10.356, Hauptstudium/Übung, 2 SWS]
Geographie
und Kartographie im alten China
Als die Jesuiten zusammen mit der Kunde von der Kugelgestalt der Erde
die neuesten geographischen und kartographischen Techniken von Europa
nach China brachten, gewannen sie den Eindruck, daß China auf
diesem Gebiet nur wenig vorzuweisen habe. Betrachtet man jedoch die
Karten, die in den letzten Jahren aus Han-Gräbern geborgen werden
konnten, und befaßt sich mit der reichhaltigen Literatur, in denen
Landschaften und Länder beschrieben werden, so kann man nur den
Schluß ziehen, daß sowohl Geographie als auch Kartographie
zu den wichtigsten Wissenschaften des Altertums gezählt haben müssen.
Joseph Needham stellt in seiner großangelegten Geschichte der
Naturwissenschaft in China den hohen Wissensstand chinesischer Geographen
heraus und vermutet gar einen direkten Einfluß Griechenlands auf
die chinesische Geographie des 2. und 3. Jhs. Neuere Arbeiten kritiseren
demgegenüber, daß Needham in seinem Bestreben, Spuren früher
Naturwissenschaft in China nachzuweisen, sich zu wenig mit dem zugrundeliegenden
Weltbild beschäftigt habe, das vermutlich verantwortlich dafür
war, daß sich Geographie und Kartographie in China selbst nach
der Ankunft der Jesuiten nicht über eine bestimmte Stufe hinaus
entwickeln konnten, bevor sie dann in der frühen Qing-Zeit gänzlich
„verwestlicht" wurden.
Im Verlauf des Kurses werden wir uns mehrere frühe geographische
Texte vornehmen und ausschnittweise lesen, dazu einige Karten genauer
betrachten und dabei insbesondere die Frage nach der Funktion bzw. den
Funktionen von Geographie und Kartographie im alten China stellen. Interessierten
an der Übung bitte ich, sich bereits während der Semesterferien
in den Gegenstand einzuarbeiten.
Empfohlene Basislektüre:
Needham, Joseph, und Wang, Ling, „Geography and Cartography".
Science and Civilisation in China, vol.3: Mathematics and the Sciences
of the Heavens and the Earth. Cambridge, 1959, S.497-590.
Harley, J.B., and Woodward, David (Hrsg.), The History of Cartography,
vol 2, book 2: Cartography in the Traditional East and Southeast Asian
Societies. London, 1994.
Bagrow, Leo, History of Cartography. London, 1964 (SUB, Historisches
Seminar)
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Ab Mitte September liegt für Interessierte im Handapparat eine
Liste mit weiteren Lektüretips bereit. Wer Fragen hat, möge
sich bitte an mich wenden (Raum 706).
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WS 1996/1997
[Universität Hamburg 10.309, Grundstudium/Proseminar, 2 SWS]
Chinesische
Landeskunde
Der Unterricht in Landeskunde dient der Vertiefung der Kenntnisse von
den politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen
in der VR China, in Taiwan sowie in Hongkong, wobei die besonderen geographischen
und geschichtlichen Voraussetzungen unterschiedlicher Regionen herausgearbeitet
und mit den von der jeweiligen Zentrale vorgegeben politischen Richtlinien
in Beziehung gesetzt werden sollen. Da im WS eine Ringvorlesung von
Hamburger Asienwissenschaftlern zu aktuellen Entwicklungen, insbesondere
in der VR China, gehalten werden wird, bietet sich hier eine besondere
Chance, die im Unterricht behandelten Themen in einen größeren
Zusammenhang einzubinden. Wegen der Fülle an Literatur zu landeskundlichen
Fragestellungen im Hinblick auf das gegenwärtige China, die in
der Bibliothek des Instituts für Asienkunde zu finden ist, wird
Teilnehmern an dem Proseminar empfohlen, sich bereits während der
Semesterferien dorthin zu begeben und sich unter anderem in die vom
Institut herausgebene Zeitschrift „China aktuell" einzulesen.
Ab Mitte September können bereits Referatthemen mit mir abgesprochen
werden (Raum 706).
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SS 1996 [Universität
Hamburg 10.335, Hauptstudium/Übung, 2 SWS]
Die
Musikkultur der Tang-Zeit
Die Kultur der Tang-Zeit war geprägt von ausländischen, insbesondere
zentralasiatischen Einflüssen, die als Folge der Überdehnung
des Reichs und des lebhaften Handelsverkehrs auf den Seidenstraßen
sowohl die chinesische Volks- als auch Hofkultur veränderten. In
welchem Maße der Hof die Aufnahme der fremden Einflüsse teilweise
förderte, andererseits aber auch blockierte, wird im Bereich der
Musik besonders deutlich. Da der Musik in China von alters her, ähnlich
wie auch von griechischen Philosophen behauptet, besonderer Einfluß
auf das menschliche Gemüt zugeschrieben wird, war die Frage nach
der korrekten Musik immer wieder Gegenstand philosophischer und staatstheoretischer
Abhandlungen. Kein Wunder, daß die fremden Lieder und Tänze,
begleitet von unbekannten Instrumenten in neuen Tonarten, gerade am
Kaiserhof einige Verwirrung auslösten. In Verbindung mit der Besprechung
unterschiedlicher Aspekte der Tang-Musikkultur werden ausgewählte
Texte im Original gelesen, womit zugleich der Umgang mit tang- und songzeitlichem
Musikvokabular geübt werden kann.
Zur allgemeinen Vorbereitung empfohlene Sekundärliteratur:
Schafer, Edward H., The Golden Peaches of Samarkand: A Study of
T'ang Exotics. Berkeley and Los Angeles, 1963.
Gimm, Martin, Eintrag »China, VII Sui- und Tang-Dynastie (581-907)
sowie die Fünf Dynastien (907-960)«, in: Ludwig Finscher
(Hrsg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart: Allgemeine Enzyklopädie
der Musik begründet von Friedrich Blume. Kassel (Bärenreiter)
1995, S.722-31.
Liang, Mingyue, Music of the Billion: An Introduction to Chinese
Musical Culture. New York: Heinrichshofen, 1985.
Kuhn, Dieter [Hrsg.], Chinas Goldenes Zeitalter: Die Tang-Dynastie
(618-907 n.Chr.) und das kulturelle Erbe der Seidenstraße.
Ausstellungskatalog. Heidelberg: Braus, 1993.
Eine detailliertere Leseliste zur Übung liegt ab sofort im Sekretariat
bereit.
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SS 1996 [Universität
Hamburg 10.315, Grundstudium/Proseminar, 2 SWS]
Fu und Wang Wei: Drei große Dichter der Tang-Zeit
Wegen ihrer unterschiedlichen geistigen Grundhaltung werden Li Bo (701-762),
Du Fu (712-770) und Wang Wei (701-761) einander gerne als Vertreter der
drei Lehren Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus gegenübergestellt.
Wie weit eine solche Klassifizierung letztlich zutrifft, bedürfte
einer kritischen Überprüfung, doch gibt sie zunächst
eine Leitlinie vor, entlang deren eine Annäherung an das Werk und
die Persönlichkeit dieser drei Dichter erfolgen kann. Im Zentrum
der Betrachtung werden die Gedichte selbst stehen, die auf der Basis
von Übersetzungen inhaltlich analysiert werden. Da sich gerade
diejenigen Gedichtgenres, die wesentlich zum Ruf der Tang-Dynastie,
die Shi-Dichtung zur Blüte gebracht zu haben, durch die strenge
Einhaltung formaler Regeln auszeichnet, werden an Beispielen auch die
den Gedichten zugrundeliegenden Verslängen, Reim- und Tongesetze
im Unterricht vorgestellt. Ergänzend zur Gedichtlektüre sollen
Leben und Persönlichkeit der drei Dichter, wichtige politische
Ereignisse ihrer Zeit sowie das geistige Klima bei Hofe, dem alle drei
zumindest zeitweise angehörten, angesprochen und einzelne dieser
Aspekte von Studenten in Kurzreferaten begleitend behandelt werden.
Eine Liste mit Vorschlägen für Referatthemen sowie eine Leseliste
zum Proseminar liegen ab sofort im Sekretariat bereit.
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